Limonistollen 8B
8B, Dezember 2018
Rundgang im Limonistollen – 8B
Im ausklingenden Jahr hatten wir dank unseres Geschichteprofessors Mag. Raphael Bauernfeind die Möglichkeit, mit unserem Klassenvorstand Frau Professor Paulat als Begleitung, eine Führung durch den Linzer Limonistollen zu unternehmen.
Unsere überaus freundliche Exkursionsleiterin erklärte uns, dass im Jahre 1944 die bereits vorhandenen Bier- und Weinkeller, auf Hitlers Befehl, von knapp 300 KZ-Häftlingen aus Mauthausen zu Luftschutzkellern für die Bevölkerung ausgebaut worden waren. Das unter fast ganz Linz verlaufende Tunnelsystem wurde in ehemaligen Meeressand gebaut, welcher heute zu festem Sandstein zusammengepresst ist. Gesichert wurden die Gänge mit einem Mauerwerk, um Einstürze zu verhindern. Fasst man den Limonistollen und Märzenkeller zusammen, so fanden in dem fast 14 Kilometer langen Tunnelsystem über 10 000 Menschen Schutz im Falle eines Luftangriffes. Innerhalb von 14 Monaten wurde die gesamte Bunkeranlage in 12-Stunden Schichten von den KZ-Häftlingen ausgehoben. All jene Häftlinge, deren Kraft nicht reichte, oder deren Gesundheitszustand sich stark verschlechterte, sodass sie nicht mehr „nützlich“ waren, wurden auf unmenschliche Weise zurück in den Steinbruch nach Mauthausen geschickt oder dort hingerichtet.
Weiters erzählte uns unsere Exkursionsleiterin immer wieder etwas über den Verlauf des Zweiten Weltkrieges, während sie uns durch das Labyrinth der Gänge führte und so manch zurückgebliebenes Zeitrelikt des Stollens erklärte. Viele Informationen waren äußerst interessant und faszinierend jedoch auch bedrückend zugleich. Nichtsdestotrotz sind wir der Meinung, dass diese Stollen einen großen Teil der Linzer Zeitgeschichte ausmachen und auf jeden Fall eine Besichtigung wert sind.