Mexiko-Reise Juli 1998

Im Jahresbericht von 1997 schreibt Frau Prof. Ganser über ihre Pläne für ihr Projekt auf den Müllhalden von Mexico City. Nun, zwei Jahre später, hat sich bereits einiges getan. In Chimalhuacan, dem wohl schlimmsten Elendsviertel der Stadt, sind zwei Kirchen entstanden. Aber nicht nur das, auch ein Kommunikationszentrum, das Arztbesuche und die Teilnahme an Fortbildungskursen ermöglicht, wurde eingerichtet - dank der Energie und dem Engagement von Frau Prof. Ganser.

Die Gruppe...
Die Ruinen...

Im Sommer 1998 unternahmen wir - Schülerinnen der 5. und 7. Klassen - unter der Leitung von Herrn Professor Gustav Stummer eine dreiwöchige Reise in dieses eindrucksvolle Land. Dank unserem abwechslungsreichen Programm lernten wir seine Landschaft und Kultur kennen. Während unseres Aufenthalts in Mexico City, der größten Stadt der Welt (25 Millionen Einwohner!), waren wir bei Gastfamilien untergebracht. Dadurch gewannen wir auch Einblick in die Lebensweise der Mexikaner. Viele von uns stehen noch immer in Kontakt mit den Freunden, die sie in dieser Zeit gefunden haben.

Mexico ist vor allem ein Land der Gegensätze.
Auf der einen Seite erlebten wir den unsagbaren Reichtum und Luxus mancher Familien, andererseits wurden wir auch Zeugen von unglaublicher Armut. Es ist für einen Europäer nur schwer vorstellbar, wie die Ärmsten der Armen leben. Chimalhuacan - das ist eigentlich kein Elendsviertel, sondern eine Müllhalde der größten Stadt der Welt. Ein Meer von Müll - vom Gestank ganz zu schweigen. Dennoch leben hier Menschen, und ihre Zahl steigt ständig an. In Hütten, die sie auf und mit Abfall erbaut haben, fristen sie ihr Dasein mit dem Sortieren von Müll. Die jungen Leute, die auf dem Land keine Arbeit finden, suchen ihr vermeintliches Glück in der Stadt. Die meisten enden in Chimalhuacan, mittellos und noch immer ohne Job. Kein Wunder, dass einige von ihnen dieses Leben nicht länger ertragen können und oft ihre Kinder im Stich lassen. Drogenabhängige sind keine Seltenheit, viele schnüffeln in Ermangelung "echter" Drogen Klebstoff, der ihre Atemwege verätzt. Frau Prof. Ganser versucht nun, zumindest einigen dieser Kinder und Jugendlichen zu helfen, sich selbst aus dem Elend zu befreien, indem sie ihnen Bildung ermöglicht. Der Tag in Chimalhuacan machte uns betroffen und nachdenklich. Schade dass es nicht mehr hilfsbereite und engagierte Menschen wie "Poldi" gibt!

Einfach mal die Füß baumeln lassen...
Doch wir lernten natürlich auch noch andere Seiten Mexicos kennen, wie zum Beispiel die kulturträchtige Metropole Mexico City selbst - mit dem Zocalo (dem Hauptplatz), der Basilika Guadalupe, dem Anthropologischen Museum, dem Schloss Chapultepec, Xochimilco, dem Frida-Kahlo-Museum, und, und, und, ...- nicht zu vergessen die vielen bunten Märkte. In weiterer Umgebung befinden sich die Pyramiden von Teotihuacan und die Stadt Puebla, die auch auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Der berühmte Vulkan Popocatépetl zeigte sich uns unverhüllt und rauchte sogar ein bisschen. Zum Glück standen uns immer ortskundige Reiseleiter mit Tips und Tricks und mit ihrem Wissen um die Geschichte des Landes zur Seite.
Nachdem wir hier alles besichtigt hatten, was es nur zu besichtigen gab, setzten wir es uns nunmehr zum Ziel, alle Pyramiden im Bereich der Halbinsel Yucatán zu erklimmen. Zu diesem Zweck setzten wir uns in einen unklimatisierten Bus und machten uns auf den Weg in den Osten des Landes, in ein malaria-"verseuchtes", tropisches Gebiet.
Nach den Spaniern eroberten wir nun die alten Maya- und Toltekenstädte Palenque, Uxmal und Chichén Itzá - und das bei subjektiven 95°C und 99% Luftfeuchtigkeit. Die Mücken hatten ihre Freude! Nach der letzten Pyramide waren wir zugegeben sehr erleichtert, als wir das türkisblaue Wasser des Atlantiks zu Gesicht bekamen. Nun konnten wir uns in Playa del Carmen - einem Badeort ganz in der Nähe von Cancún - völlig dem Nichtstun und der karibischen Sonne widmen. Letztere verursachte bei den meisten von uns recht unangenehme Nachwirkungen - es war eine Gruppe von Rothäuten, die sich schließlich auf den Rückweg nach Mexico City machte.

Drei Tage und 12 Flugstunden später kamen wir zwar gesund, aber nicht gerade munter, wieder zuhause an.
Ein Dankeschön den Organisatoren! Es waren unvergessliche Wochen.

VIVA MEXICO!!!

Ein Bericht von:
Nora D. und Julia A. aus der 8A

 

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