Kaum vorstellbar, aber es gibt Schüler, die sich in Latein noch vertiefen wollen, sprich Latein als Wahlpflichtfach ins Leben gerufen haben! Doch sie bereuten es nicht, wiewohl sie von allen milde belächelt wurden. Denn auch dem letzten Spötter verging das Lachen, als er von der geplanten Romreise hörte.

Und am 29. April 1998 war es dann endlich soweit. Im Schlafwagen ging es in Richtung 'Bella ltalia"!

Expeditionsleiterin war Frau Professor Andrea W. Tapfere Unterstützung, um die neun "discipuli" unter Kontrolle zu halten, boten das Ehepaar Schneider und Herr Professor Andreas M..

30. April um 8 Uhr 15: Ankunft am Stazione Termini. Jetzt waren sie sicher, dass zumindest ein Weg nach Rom führte. (Doch welcher führte ins Hotel Dina?!)

In den folgenden drei Tagen eroberten sie die Weltstadt und schlugen sich mit Karte und Kompass von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten durch. Sie erklommen die Spanische Treppe im Regen, durchliefen den Circus Maximus und erkämpften sich das Kolosseum, um am Abend in den Tavernen der "Ewigen Stadt' auszuruhen. Nur bei den Vatikanischen Museen schreckte sie die endlose Warteschlange ab, nachdem sie sich schon von der Menschenmenge durch St. Peter hatten treiben lassen. Sie hielten einen triumphalen Einzug auf dem Forum Romanum, aßen Pizza auf der Piazza Navona und genossen einen lauen Abend am Trevibrunnen. Außerdem schien es ihnen, als würde ein Drittel der Stadt aus Kirchen bestehen. Die Lehrer, die endlich einmal die Wahrheit wissen wollten, schleppten sie dann auch noch zum "Bocca della verita".

Natürlich kann man in drei Tagen nicht ganz Rom erobern (schon gar nicht, wenn man dabei von Pfütze zu Pfütze springt!). Aber heuer ist nicht alle Jahre, sie kommen wieder, keine Frage! Liegen doch seit jenen Tagen 13 Münzen mehr am Grunde des Fontana di Trevi.

Es waren unvergessliche Tage, ein gebührender Abschluss für zwei Jahre harte Knochenarbeit im Wahlpflichtfach, in denen die Theorie aber auch oft in die Praxis umgesetzt worden war So übten sie sich in antiken Kochkünsten, verrichteten Sklavenarbeit und reisten von Lentia nach Vindobona.