Maltareise der 7C
21.3.-27.3.1999

Als wir am Schulanfang erfuhren, wir würden eine Sprachreise nach Malta machen, war die Freude natürlich sehr groß, denn wo könnte man eine Sprache besser erlernen – oder in unserem Fall perfektionieren – als in einem Land, in dem Englisch Amtssprache ist. Wir konnten es gar nicht mehr erwarten und markierten den Termin unseres Abflugs auffälligst in unseren mit Tests und Schularbeiten ausgebuchten Kalendern – es sollte eine Art Pit-Stop für uns werden: eine Woche, in der wir uns unserer sogenannten ersten lebenden Fremdsprache bedienen, Maltas Kultur entdecken, aber auch etwas von dem Flair dieser Mittelmeerinsel als Treibstoff für das laufende Schuljahr tanken sollten.

Selbst einige organisatorische Turbulenzen im Vorfeld schmälerten unsere Freude nicht. Und da bekanntlich Vorfreude die schönste Freude ist, begannen wir bald zu überlegen, was wir in den Koffer packen würden.

Pünktlich zu Frühlingsbeginn standen wir mit überfülltem Gepäck vor der Schule und waren für unsere Reise bereit.

Am Flughafen angekommen, spürte jeder ein Kribbeln im Bauch, die Aufbruchsstimmung lag förmlich in der Luft. Für manche von uns war es sogar die erste Reise mit einem Flugzeug; die waren natürlich besonders aufgeregt. Niemand konnte dennoch so richtig daran glauben, dass es nun soweit sei, denn obwohl wir uns schon Monate vorher darauf freuten, konnte sich niemand darauf wirklich vorbereiten, da wir bis am letzten Tag mit Schularbeiten beglückt wurden. Die letzten Hürden hinter uns gelassen, betraten wir den Flieger von Air Malta. Über den Wolken stellten sich uns nun einige Fragen bezüglich der Gastfamilie, des Wetters, ... , doch spätestens als wir mitten über dem Meer zum Anflug ansetzten und manche beruhigt werden mussten, da sie nicht wussten, dass der Flughafen in Malta sich nahe der Küste befindet, schauten alle aus den Fenstern und bewunderten Malta von oben. Als wir ausstiegen, stellten wir alle fest, dass die Luft wärmer und einfach anders sei. Vom Flughafen aus wurden wir zu unseren Gastfamilien gebracht, wo wir unseren ersten Tag beendeten.

In den nächsten Tagen hatten wir volles Programm: wir besichtigten Mdina, die geheimnisvollen Wagenspuren, geschichtsträchtige Höhlen und wir unternahmen sogar eine Hafenrundfahrt; am Vormittag waren wir natürlich in der Schule, wo wir auch viel Spaß hatten.

Eine gewisse Problematik lag in der Orientierung, da man uns nur mit einem Stadtplan "bewaffnet" auf das etwas eigenwillige Verkehrssystem Maltas los ließ. Anfängliche Orientierungsprobleme wurden mit der Zeit beseitigt und so lernten wir wieder einmal nicht nur für die Schule ...

Wir fanden aber auch etwas Freizeit, um Einkäufe zu tätigen, Karten an die Daheimgebliebenen zu schreiben und natürlich um uns wehmütig an die Peuerbachschule zu erinnern, die uns manchmal fehlte (z.B.: es gibt in Malta kein Leberkässemmerl!).

"Wenn Englein reisen, ..." – wir waren also sehr verwundert, dass das Wetter dennoch schön war. Die Sonne verwöhnte uns zwar nur vier Tage mit ihren Strahlen, doch es war immer angenehm warm – und für einige reichten diese vier Tage durchaus aus, um einen Sonnenbrand zu bekommen.

Wir erfuhren sehr viel von der Kultur und selbstverständlich der großen Geschichte Maltas – nicht nur in der Schule und auf unseren Exkursionen, sondern auch im Umgang mit den Menschen dort, welche man als hilfsbereit, gastfreundlich und lustig bezeichnen kann. Unser Wehmut kannte keine Grenzen, als wir am Samstag feststellen mussten, dass die Woche schon vorbei war. Also packten wir unsere Sachen, verabschiedeten uns von unseren Hostfamilies, von Malta, vom Meer, von den Abenden am Strand, ...

Rückblickend muss man sagen, dass unsere Sprachreise kein Urlaub war, aber eine erholsame Woche gespickt mit vielen Informationen über Malta und über Menschen – eine wertvolle Erfahrung für uns alle.

Obwohl Malta nur drei Flugstunden von Österreich entfernt ist, ist die Mentalität der Menschen eine vollkommen andere; die Uhren in Malta laufen einfach ein bisschen anders.

Bericht von: Markus N.