Zeitzither und Astrolabium

Trotz dises poetischen, modernen Klanges ist dieser Ausdruck älter als ein halbes Jahrtausend und bezeichnet ein astronomisches Zeitmessgerät, das Georg von Peuerbach erfunden wurde und sich aus dem sogenannten Sonnenquadranten entwickelt hat.

Es war eine spezielle Art der Sonnenuhr. Der Sonnenquadrant bestand aus einer Viertelkreisscheibe, die auf einer der beiden Seitenkanten eine Visiereinrichtung besaß. Am Treffpunkt der beiden Seitenkanten war ein Lotaden befestigt, an welchem sich eine Perle befestigen ließ.
Wie bei der Reisesonnenuhr war auch bei dieser Sonnenuhr die Zeitmessung von der jeweiligen geographischen Breite abhängig. Später wurden solche Sonnenquadranten mit einem beweglichen Zusatzteil versehen, welches Korrekturskalen für verschieden geographische Breiten besaß. Dadurch war der Sonnenquadrant in verschiedenen Breiten zur Zeitmessung geeignet, oder konnte umgekehrt - wenn die Zeit durch ein anderes Instrument bestimmt wurde - auch zur Ermittlung der jeweiligen geographischen Breite verwendet werden.

Peuerbach nannte den von ihm entwickelten Sonnenquadranten "Quadrans astrolabii" (Zeitzither). Er enthielt einen beweglichen Zeiger, mit dem man die Ekliptikkorrektur bequem einstellen konnte. Leider ist uns kein Originalinstrument dieser Zeitzither erhalten geblieben. Eine Beschreibung des Gerätes ist aber aus dem Briefwechsel mit seinem Schüler Regiomontanus überliefert.

Georg von Peuerbach überlegte sich, dass die Sonnenuhr in der Nacht nicht verwendbar war und fragte sich ob man die Zeit nicht auch mit dem Mondlicht messen könnte. Aus dieser Überlegung entwickelte er eine Sonnenuhr, die sowohl am Tag als auch bei Nacht funktionierte.

Peuerbach konstruierte auch Geräte zur Zeitbestimmung mit Hilfe der Gestirne: Astrolabien.

Ein Astrolabuim
Peuerbachs Astrolabium von 1457, heute in Nürnberg


letzte Aktualisierung: 20.05.01

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