"Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock!"
 

Das ist der Titel eines Buchs der aus China stammenden Autorin Luo Lingyuan (*1963). Im Rahmen der Schulschwerpunkte „vernetztes Denken“ (Deutsch – Geographie/Wirtschaftskunde) und „globales Lernen“ beschäftigten wir uns mit den Erzählungen der Autorin, die seit 1990 in Berlin lebt. Luo Lingyan zeichnet ein kritisches China-Bild. Vor allem begegnet man immer wieder der Missachtung von Menschenrechten. Worum es in einzelnen Erzählungen geht, fassen wir hier kurz zusammen. 

„Der falsche Empfänger“ - Die Geschichte handelt von einem gewissen Tang Mingdao, einem Reisbauern aus dem Dorf Schachbrett. Alles dreht sich darum, dass Tang einen falsch adressierten Brief erhält, der einen Scheck von 3000 Yuan beinhaltet. Er fährt daraufhin in die Stadt um den Absender ausfindig zu machen. Doch es stellt sich heraus, dass ein anderer Tang den Brief erhalten sollte. Es stellt sich heraus, dass jemand Tangs Identität gestohlen hat um studieren zu können und dann einen guten Beruf zu bekommen. (Benni D., Patrick W., Jakob B.)

„Party ohne Beleuchtung“: Die Geschichte handelt von sechs Studenten, die eine verbotene Dunkelparty feiern. Sie findet in dem Studentenwohnheim der Verkehrsuniversität in Shanghai statt. Diese Party wird durch Aufsichtspersonen abgebrochen. Alle Beteiligten werden in den folgenden Tagen verhört. Denjenigen, die schweigen, wird mit Studierverbot gedroht. Zwei der Studenten aber plaudern etwas aus. Diese Aussagen belasten Yuyan und Cui, die Folgen sind verheerend. (Sabrina T., Babsi F., Sherin E., Kseniya C.)

„Das ist es doch, was wir wollen“: Diese Geschichte handelt von einem Streit zwischen zwei Nachbarn, da der eine dem anderen den Job vor der Nase weggeschnappt hat. Daraufhin stößt der Sohn des Benachteiligten seinen Kontrahenten von den Stufen, sodass das Opfer eine Gehirnerschütterung erleidet. Am Ende der Geschichte verliert dieser jedoch, auf Grund politischer Veränderungen trotzdem seinen Job und wird schließlich Stadtschreiber. (Patrick Sch., Claus N., Georg M.)

„Ein Geburtstagsei“: Feifei, ein kleines Mädchen, ist von zu Hause weggelaufen. Nachdem ihre Mutter sie findet und nach Hause zerrt, weiß sie, was sie dort erwarten wird - das vor dem sie weggelaufen ist, nämlich Schläge. Sie wird auch sofort von der Mutter Chen Zhaodi verprügelt, geschlagen – immer wieder und wieder. Feifei hat zwar schwören müssen nie wieder wegzulaufen, tut es aber trotzdem. Als ihr Vater sie gefunden und nach Hause gebracht hat, schlägt Chen das Mädchen so lange, bis es an inneren Blutungen stirbt. (Raffael H., Jan S., Florian H.)

„Du bist der mächtigste Mann in unserer Stadt“: Han Tai, als Bürgermeister der mächtigste Mann der Stadt, wird dafür bezahlt jemanden aus dem Gefängnis zu holen. Außerdem herrscht in der Stadt große Angst, da in Xiamen eine tödliche Lungenkrankheit ausgebrochen ist. Han versucht mit allen Mitteln die Angst in der Stadt in Grenzen zu halten um die bevorstehende Elektronikmesse zu retten. (Fabian J., Bernhard W., Armin K.)

„Im Ausländerviertel“: In der Geschichte geht es um eine verbotene Beziehung zwischen der Chinesin Duona und dem Deutschen Arno. Duona schläft öfters verbotener Weise bei Arno und muss eines Nachts vor der Polizei flüchten, doch sie wird gefangen. Bei der Polizei gibt sie zu, dass sie bei Arno schläft und muss die Beziehung beenden. (Manuel H., Christoph H., Philipp S.)

„Ein zarter Bambusspross“: Die hübsche Bai wird, als sie ihre Tante besuchen will, entführt und an einen Mann verkauft. Der markiert sie durch einen Schlitz in der Wange als sein Eigentum und gibt ihr den Namen Yuer. Dann geht er zum Dorfvorsteher und meldet seine Ehe an. (Magdalena E., Christina A. und Kevin W.)

„Das Liebespaar, die Polizisten und der Einbrecherkönig“: Ma Sai und Su San gehen spazieren. Als sie zwei Polizisten sehen, wollen sie in die andere Richtung weitergehen, aber die Polizisten halten sie auf und schlagen Ma Sai zu Boden und erschießen ihn, aber den Polizisten droht keine Strafe, sondern eine Beförderung. (Magdalena, Christina, Kevin)

DAS BUCH 

Luo Lingyuan: „Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock!“. Erzählungen, dtv premium, 220 Seiten

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