Weihnachtsbrief 2011

 

Liebe Mitglieder unserer Schulgemeinschaft!

Die angeblich stillste Zeit im Jahr, der Advent, ist alles Mögliche, still ist er mit Sicherheit nicht, auch nicht in der Schule. Aus der Perspektive des Schulleiters nehme ich die Dezemberwochen vor den Ferien eher als eine Zeit gesteigerter und vermehrter Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten wahr. Die Zahl der Krankenstände steigt merklich. Die letzten Leistungsfeststellungen vor den Weihnachtsferien verursachen bei Lehrkräften und Schüler/-innen allerhand Stress. Die Nerven liegen gelegentlich blank. Dort und da verstärkt sich das Konfliktpotential, das naturgemäß überall auftritt, wo Menschen miteinander arbeiten. Die eine oder der andere lässt sich zu Äußerungen hinreißen, die sie oder er in gelasseneren Zeiten vermieden hätte. Dazu kommt auch noch die Verunsicherung durch die angespannte Situation der Weltwirtschaft. Kurzum, während im Dezember die Außentemperaturen sinken, steigt die Innentemperatur deutlich an.

In den letzten Wochen vor den Weihnachtsferien führe ich viele Gespräche, mit Eltern, Schüler/innen, Lehrer/innen, und ich bin erleichtert, wenn ich etwas zur Klärung beitragen, Missverständnisse ausräumen, Problemstellen entschärfen und tragfähige Kompromisslösungen finden kann. Nicht immer ist das möglich, aber doch erfreulich oft. Denn letztlich wollen wir ja alle dasselbe. Wir wollen, dass die Kinder, die uns anvertraut sind, sei es in der Eltern- oder in der Lehrerrolle, ihren Weg finden, ihr Bildungsziel erreichen und letztlich gekräftigt ins nachschulische Leben hinausgehen können. Immer wieder zeigt sich, dass wir dann, wenn wir einander grundsätzlich mit Respekt, Vertrauen und Verständnis begegnen, den Weg zum Ziel etwas leichter bewältigen.

Weihnachten ist ein christliches Fest. Folglich können wir nicht davon ausgehen, dass Adventzeit und Weihnachtsfest für alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft die spirituelle Bedeutung haben, die Christen damit verbinden. Ich glaube aber, dass die menschlichen Erfahrungen und Gefühle, die in den Ritualen rund um die Geburt Jesu ihren Ausdruck finden, auch in anderen Religionen und auch in religionsfernen Lebenshaltungen große Bedeutung haben, denn es geht dabei um etwas zutiefst Menschliches, es geht um das humanistische Prinzip Hoffnung, ohne das es um die Menschheit traurig bestellt wäre.

Im Vertrauen auf die Wirksamkeit des Prinzips Hoffnung, das alle Menschen dieses Planeten miteinander verbindet, wünsche ich den Mitgliedern unserer Schulgemeinschaft ein schönes Weihnachtsfest und viel Kraft für das Jahr 2012. Ich bedanke mich besonders herzlich bei allen, die durch ihre solide Arbeit, ihre konstruktive Haltung und ihren guten Willen zum Gelingen von Schule beigetragen haben: den Lehrkräften und dem Verwaltungspersonal, den Schüler/innen und den Eltern.

Direktor HR Dr. Christian Schacherreiter
Dezember 2011

 


letzte Aktualisierung: 20.12.11

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